gut genug? Oder tut es auch die Rute aus dem Standardsortiment?
Die Fülle an Angeboten ist ja schier erschlagend und auf den ersten Blick erschliesst sich einem nicht wirklich, warum man sich eine gute Rute für teuer Geld gönnen sollte, wenn man doch mit der Tele-Rute für 34,90 € genauso gut oder schlecht fangen wird. Tatsächlich ist es den Wasserbewohnern ja wohl auch ziemlich egal, was für ein Gerät da am Ufer aufgefahren wird. Die Rute entscheidet nicht, ob ein Fisch beisst oder ob er unseren Köder verschmäht. Ich denke da so wir uns alle einig.
Und dennoch bin ich stets geneigt, mir zum Fischen was besonderes zu gönnen. Auch ich hab lange Jahre auf Masse statt Klasse gesetzt und bin mit einfacher Ausstattung losgezogen. Gefangen habe ich auch. Mit zunehmender Erfahrung wuchsen aber auch Anforderungen und Ansprüche ans Material. Zu gross ist einfach der “Aha-Effekt” wenn man plötzlich mehr Ködergefühl hat oder man den Köder die entscheidenden Meter weiter werfen kann. Vom Feingefühl im Drill mal ganz zu schweigen. Die Haltbarkeit und Verarbeitung einer Top Rute tun dann noch ihr übriges und relativieren auch Preis/Leistung und den Nutzwert nochmals. Ich für meinen Teil habe schon vor Jahren umgeschwenkt und bin jetzt gerne bereit in gutes Material zu investieren. Die wenige Zeit, die ich am Wasser verbringen kann, soll mir doch Spass und Freude bereiten. Da will ich mich nicht über schlechtes Material oder fehlende Kontrolle ärgern, sondern die Zeit am Wasser absolut genießen.
Foto Montag 18.11.2013
Ingo
Moin, in einigen Bereichen stimme ich da voll zu, zb. das Kunstköder angeln. Das man keine 15g Wobbler mit einer Rute die 300 wg hat und vielleicht noch 180 cm länge, da hat man echt keine kontrolle mehr. Ein Typisches beispiel habe ich auf Langeland erlebt, wir alle schön mit um die 400 cm Brandungsruten etc. und einer mit einer 200 cm Makrelenstock der uns voll abgeledert hat was die Fänge angeht!
Klar soll einem das Geschier mit dem man los zieht auch spaß machen, aber auf Aal und KO brauch ich keine Ruten der 300 € Klasse.
Moin,
würde mich meinem Vorredner anschließen. Beim KK-Angeln ist eine gute Rute von der Qualität her schon fast pflicht, beim Aalangeln und stippen sehe ich das aber auch anders. Das Angeln hab ich vor 5 Jahren noch mit einem stabilen Stock gelernt und mein Opa erzählte immer wie er früher Freitags nach der Schule mit einem Bambusrohr, einem Bindfaden und einem Stück Stacheldrahtzaun Aale gefangen hat, die dann Samstag Abend gegessen wurden.
Damals war der Bestand der Aale aber sicher auch noch besser.
Beste Grüße
Da geb ich euch beiden insofern natürlich recht, als das man hier keinen wirklichen Mehrwert hat, wenn man ne teure Rute z.b. beim Aalangeln einsetzt. Drill und Köderführung sind hier nicht wirklich vorhanden. Der Aal muss sicher rausgezogen werden können und gut.
Beim Stippen ist es da aber noch was anderes. Klar. Ein paar Köderfische fang ich Dir auch mit ner Bambusrute oder notfalls mit dem Pilkstock. Aber setz Dich doch mal neben einen Profi Stippangler mit seiner 12m Stippe mit Gummizug. Die Rute kostet ein paar Mark und es macht sicher einen Heidenspass so zu fischen. Und dieser Vertreter wird immer mehr fangen, als einer ders auf die billige Schiene versucht. Da gehe ich jede Wette mit Dir ein.
Ich stell es aber ja auch gar nicht in Abrede, das einfache Ruten nicht auch zum Erfolg führen. Ich denke nur das es mehr Spass macht, mit dem richtigen Material zu arbeiten und das es Situationen geben kann, in denen das Material dann den Unterschied machen kann.
Gutes Beispiel hierfür sind doch auch die Karpfenangler unter uns. Das ist in meinen Augen die Gruppe, die mit am meisten für gute Ruten ausgibt und dabei ist beim modernen Karpfenangeln die Rute im ersten Schritt nicht so wichtig. Bollies kannste an jede Rute hängen. Spannend und entscheidend wird es dann aber natürlich in dem Fall, wenn ein grosser Rüssler ans Band geht, dann muss man sich einfach auf sein Geschirr verlassen können…